Für die Zeit von Anfang Oktober 2014 bis Ende März 2015 haben die Betreiber der Übertragungsnetze bereits Reserve-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 3.027 Megawatt unter Vertrag genommen.
Die Winterreserve, auch Netzreserve genannt, kann einspringen, wenn die Fernleitungen nicht ausreichen, um den in Norddeutschland produzierten Strom nach Süddeutschland zu transportieren. Im vorigen Jahr lag die unter Vertrag genommene Netzreserve noch bei 2.540 Megawatt. Abgerufen wurde sie allerdings nicht.
Die Kosten für die Netzreserve liegen für den vergangenen und den kommenden Winter nach Angaben der Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur jeweils im "mittleren zweistelligen Millionenbereich". Die Übertragungsnetzbetreiber geben die Kosten in Form von Netzentgelten an die Stromversorger weiter, die sie wiederum an die Verbraucher durchreichen.
Mit der Stilllegung weiterer Kraftwerke in Süddeutschland steigt der Reservebedarf weiter. Spürbare Entspannung ist erst mit der Fertigstellung des Projekts "SuedLink" in Sicht. Dieses umfasst Strom-Autobahnen, die von Wilster bei Hamburg nach Grafenrheinfeld in Bayern sowie von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in Baden-Württemberg führen sollen. Bisher steht allerdings nicht einmal der Verlauf der Trassen endgültig fest.
geschrieben am: 24.10.2014