Dynamischer Stromtarif:
Flexible Tarife verstehen und sparen
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Was sind dynamische Stromtarife?
Ab 2025 sind alle Stromanbieter in Deutschland verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Grund dafür ist die Energiewende: Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarenergie unterliegt stärkeren Schwankungen – abhängig von Tageszeit und Wetter. Entsprechend variiert auch der Strompreis: Ist das Angebot hoch, sinkt der Preis.
Durch dynamische Stromtarife profitieren Verbraucher unmittelbar von den günstigeren Preisen an der Strombörse. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tarifen haben sie keinen festen Arbeitspreis. Stattdessen wird dieser alle 15 bis 60 Minuten anhand des Börsenpreises neu berechnet.
Der Strom für dynamische Stromtarife wird kurzfristig über den Day-Ahead-Handel an der Strombörse, der European Power Exchange (EPEX Spot), gehandelt. An diesem Spotmarkt wird der Strom ein bis zwei Tage vor der Lieferung eingekauft. Der Preis richtet sich dabei nach Angebot und Nachfrage und kann um mehrere Cent schwanken.
So sind Preise von unter 10 ct/kWh möglich und in seltenen Fällen kann der Strompreis sogar ins Negative fallen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Verbraucher den Strom kostenlos erhalten: Auch dynamische Stromtarife enthalten feste Preisbestandteile wie Grundpreis, Netzentgelte sowie weitere Abgaben und Umlagen.
Hinweis: Bei einem dynamischen Stromtarif erhalten Sie monatlich eine Abrechnungsinformation mit allen wichtigen Daten. Diese dient nur zur Übersicht und ist keine Zahlungsaufforderung. Die vollständige Abrechnung erfolgt mindestens einmal im Jahr, auf Wunsch auch in kürzeren Intervallen.
Was sind die Unterschiede zwischen dynamischen und flexiblen Stromtarifen?
Die Begriffe „dynamischer Stromtarif“ und „flexibler Stromtarif“ werden oft synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich bei flexiblen Stromtarifen um eine Oberkategorie. Sie beschreibt Tarife, bei denen sich der Preis regelmäßig ändert, etwa monatlich, täglich oder viertelstündlich. Der dynamische Stromtarif ist einer dieser flexiblen Stromtarife:
Lastvariable Stromtarife
Merkmale
Nur in Kombination mit steuerbaren Verbrauchseinheiten erhältlich; der Netzbetreiber kann die Stromabgabe bei hoher Netzauslastung drosseln.
Beispiele / Voraussetzungen
Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen
Vorteile für Verbraucher
Entlastung der Stromnetze, günstigere Strompreise
Dynamische Stromtarife
Merkmale
Preis orientiert sich direkt an den aktuellen Strommarktpreisen und ändert sich mehrfach täglich (z. B. stündlich oder viertelstündlich).
Beispiele / Voraussetzungen
Smart Meter erforderlich
Vorteile für Verbraucher
Direkte Nutzung besonders günstiger Marktpreise, hohe Transparenz
Zeitvariable Stromtarife (mit festen Zeiten)
Merkmale
Nur in Kombination mit steuerbaren Verbrauchseinheiten erhältlich; der Netzbetreiber kann die Stromabgabe bei hoher Netzauslastung drosseln.
Beispiele / Voraussetzungen
Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen
Vorteile für Verbraucher
Entlastung der Stromnetze, günstigere Strompreise
Zeitvariable Stromtarife (ohne feste Zeiten)
Merkmale
Strompreis orientiert sich am Markt, wird aber nicht in Echtzeit angepasst; der Versorger berechnet monatlich einen Durchschnittswert
Beispiele / Voraussetzungen
Variable Tarife mit monatlicher Preisaktualisierung
Vorteile für Verbraucher
Stabilere Preise, moderate Anpassungen an Marktveränderungen
Passt ein dynamischer Stromtarif zu mir?
Je mehr verbrauchsintensive Geräte oder Speicher Sie betreiben, desto eher lohnt sich ein dynamischer Stromtarif. Nur so können Sie günstige Stromphasen optimal nutzen, den Verbrauch gezielt verschieben und überschüssigen Strom speichern.
Ein dynamischer Stromtarif eignet sich in der Regel für Haushalte mit hohem Strombedarf – zum Beispiel mit E-Auto, PV-Anlage oder Wärmepumpe.
Sie sind sich unsicher, ob Ihr Haushalt sich für einen dynamischen Stromtarif eignet? Dann schauen Sie auf unsere Checkliste:
Je mehr Punkte zutreffen, desto besser passt ein dynamischer Stromtarif zu Ihrem Haushalt.
Hinweis: Energiemanagementsystem
Ein Energiemanagementsystem steuert und optimiert den Stromverbrauch in Haushalten automatisch. In Verbindung mit dynamischen Stromtarifen kann es Verbrauchsspitzen gezielt in Zeiträume mit niedrigeren Strompreisen verschieben.
So bewerten Kunden unser Stromvergleichsportal

Wie viel Geld kann man mit einem dynamischen Stromtarif sparen?
Da sich der Arbeitspreis eines dynamischen Stromtarifs regelmäßig ändert, lässt sich nicht genau vorhersagen, wie viel Sie sparen können. Ein dynamischer Stromtarif setzt sich aus zwei Preiskomponenten zusammen:
Der Arbeitspreis ist jedoch nur teilweise dynamisch. Er setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: Die festen Komponenten sind Steuern, Abgaben und Umlagen. Dynamisch verändern sich der Börsenstrompreis und die Netzentgelte.
Was sind dynamische Netzentgelte?
Seit April 2025 können Stromkunden auch von dynamischen Netzentgelten profitieren. Diese werden in Hochlast- und Niedriglasttarife unterteilt. Die Netzbetreiber legen anhand der aktuellen Stromerzeugung und Netzbelastung individuell fest, zu welchen Zeiten welcher Tarif gilt.
Laut dem Branchenportal Variable Netzentgelte liegen die durchschnittlichen Preise derzeit bei:
Mit einem dynamischen Stromtarif profitieren Sie also von niedrigeren Strompreisen und Netzentgelten. Hinzu kommt, dass sich die Mehrwertsteuer anhand des Nettopreises berechnet – ist der Strompreis also niedrig, fällt auch die darauf erhobene Mehrwertsteuer geringer aus.
Darüber hinaus entfallen bei einem dynamischen Stromtarif die sogenannten Hedgingkosten. Dabei handelt es sich um Aufschläge, mit denen sich Stromanbieter bei herkömmlichen Tarifen gegen Preisschwankungen am Strommarkt absichern. Diese Kosten werden normalerweise auf den Endkunden umgelegt.
Mit einem dynamischen Stromtarif können Sie also an verschiedenen Stellen sparen – wie viel genau ist jedoch stark von dem Strombörsenpreis und Ihrem eigenen Verbrauchsverhalten abhängig.
Wer die Niedertarifzeiten effizient nutzt, zahlt oft weniger als 10 ct/kWh. Zum Vergleich: Für normalen Haushaltsstrom zahlen Stromkunden aktuell im Durchschnitt 29 ct/kWh, beim Grundversorger sogar häufig über 40 ct/kWh.
Dynamische Stromtarife: Lohnt sich ein Stromanbietervergleich?
Da dynamische Stromtarife feste Preisbestandteile haben, die von dem Stromanbieter festgelegt wird, lohnt sich ein Stromvergleich. Der monatliche Grundpreis kann sich über das Jahr deutlich auf die Gesamtkosten auswirken. Manche Anbieter erheben außerdem eine Erfolgsbeteiligung und berechnen einen Aufschlag von bis zu 2 ct/kWh oder 20 Prozent der Ersparnis, die sich aus einem Vergleich mit dem Grundversorgungstarif ergibt.
Beim Stromanbietervergleich ist daher eine transparente Preisgestaltung entscheidend. Achten Sie außerdem auf flexible Konditionen: Ein dynamischer Stromtarif sollte keine Mindestvertragslaufzeit haben und die Kündigungsfrist höchstens einen Monat betragen.

„Viele glauben, dynamische Stromtarife seien bei allen Anbietern gleich – aber das stimmt nicht. Grundpreise und Aufschläge können sich deutlich unterscheiden. Wer regelmäßig vergleicht, holt mehr aus den flexiblen Strompreisen heraus und spart übers Jahr oft mehrere hundert Euro.“

Ronny Blochwitz
Energieexperte bei Stromvergleich.de
Welche Stromanbieter bieten dynamische Stromtarife an?
Seit 2025 sind alle Stromanbieter in Deutschland dazu verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Die Auswahl ist entsprechend groß. Es gibt jedoch einige Stromanbieter, die sich auf dynamische Stromtarife spezialisiert haben:
Weitere Stromanbieter für dynamische Stromtarife finden Sie über unseren Stromrechner: Wählen Sie dafür einfach den Filter „Flexible Preise“ und Sie erhalten eine Übersicht aller Stromanbieter mit fairen Konditionen in Ihrer Region.

Welche Risiken bergen dynamische Stromtarife?
Der wohl größte Vorteil eines dynamischen Stromtarifs ist gleichzeitig das größte Risiko: Die Börsenpreise werden direkt an den Verbraucher weitergegeben.
Spielen Sie also mit dem Gedanken, einen dynamischen Stromtarif abzuschließen, sollten Sie sich genau mit Ihrem Verbrauch, den Risiken und den Preisschwankungen auf dem Strommarkt auseinandersetzen.
Vor- und Nachteile von dynamischen Stromtarifen
Welche technischen Voraussetzungen gibt es für dynamische Stromtarife?
Möchten Sie einen dynamischen Stromtarif abschließen, benötigen Sie zwingend ein Smart Meter. Dieses intelligente Messsystem (iMSys) besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, dem Smart-Meter-Gateway (SMG). Dieses Modul übermittelt Ihre Verbrauchsdaten im 15-Minuten-Takt automatisch an den Energieversorger und Netzbetreiber. Nur so lässt sich exakt erfassen, wie viel Strom zu welchem Preis verbraucht wird.
Ab 2025 sind Messstellenbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Haushalte mit einem Smart Meter auszustatten:
